Heutzutage erlebt man ja einiges als Jugendlicher – in der sogenannten „Generation Praktikum“. Aber einen Wust aus Papier, der wahrscheinlich aus dem halben südamerikanischen Regenwald besteht, davon bekommen nur die wenigsten etwas mit. Nämlich die, die sich in die Politik verirren (oder vielleicht in eine Papierfabrik).
Zu diesen jungen Menschen darf auch ich mich seit einiger Zeit zählen.
Schon beim ersten Betreten des Büros ist mir eines aufgefallen: Verwaltungsarbeit kann nicht einfach sein. Oder mein Ordnungstick ist größer, als ich ihn eingeschätzt habe.
Doch zuerst wurde ich freundlich begrüßt von den Mitarbeitern Manfred Kolbes – Constanze “Conny“ Schenk und Marian Wendt – sowie einem weiteren Praktikanten, Martin Winkler. Und dabei blieb es auch nicht. Denn erfreut machte ich auch die Begegnung mit Marliis aus Estland, die an jedem Tag gute Laune versprühte.
Der erste Eindruck von Herrn Kolbe, so muss ich gestehen, war…sagen wir es so: nicht ganz so positiv. Aber das änderte sich schnell. Jeder kann ja mal einen weniger guten Tag haben. Aber das ist auch wenig verwunderlich, wenn man eine 70-Stunden-Woche hat – und Verantwortung für ein ganzes Volk.
Trotzdessen, dass meine Aufgaben wohl eher beschränkt waren (aber das ist einfach so, wenn man gerade erst einmal mit der Schule abgeschlossen hat), hatte ich dennoch viel Freude. Der Gang zum Kopierer hätte sowieso getätigt werden müssen bzw. das Öffnen der Post – Praktikant hin oder her. Und Verwaltung, das schafft man auch schon (und wenn es auch nur das Kolbe’sche Stapelprinzip ist ;-) …).
Aber dass ich dann auch die eigens zusammengestellten Informationen für eine Plenarrede von Herr Kolbe live im Bundestagsfernsehen hören und sehen konnte (zwei Stunden vorher sollten wir das noch zusammenstellen!!) – das machte mich schon stolz, statt zwei Wochen Urlaub ein zweiwöchiges Praktikum gewählt zu haben. Natürlich war noch die ein oder andere zusätzliche „Veranstaltung“ drinnen: wie z.B. Finanzausschuss oder Anhörung sowie ein einmaliges Foto-Shooting von Herrn Kolbe mit Angela Merkel für die Wahlfotos. Dabei konnte ich dann auch einmal unseren „Head of State“ im wahrsten Sinne des Wortes hautnah miterleben – für mich ein wunderbarer Abend.
Die Erfahrungen der letzten zwei Wochen werden noch lange sehr positiv in meinem Gedächtnis bleiben – und vielleicht ich ja auch den Köpfen der Mitarbeiter und Herr Kolbes: Als diejenige, die es schon am ersten Tag hier mit dem Papierdschungel aufgenommen hat.
Also ich kann’s nur empfehlen.
Sandra Rau