Die Gruppe mit den Abg. Kolbe, Vaatz und Landgraf (.vl.n.r.).
Die Gruppe mit den Abg. Kolbe, Vaatz und Landgraf (.vl.n.r.).
Am Donnerstag, den 9. Juni 2011 besuchte eine Gruppe von ehemaligen Opfern des Jugend- und Heimerziehungssystems der DDR und ihre Begleiter, unter der Leitung von Frau Gabriele Beyler, Vorsitzende der Initiativgruppe „Geschlossener Jugendwerkhof Torgau“ auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Manfred Kolbe (CDU/CSU) den Deutschen Bundestag. Der Anlass war die erste Lesung des Antrages „Opfern von Unrecht und Misshandlungen in der Heimerziehung wirksam helfen“, als Ergebnis einer mehrjährigen interfraktionellen Diskussion in Rahmen eines Runden Tisches, zum Missbrauch und Misshandlungen in den Heimen der ehemaligen BRD. In den östlichen Bundesländer ist das Thema nicht neu. Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Missbrauchs und Misshandlungen in dem Jugend- und Heimerziehungssystem der DDR begann kurz nach der Friedlichen Revolution, v.a. durch  die Arbeit der Gedenkstätte „Geschlossener Jugendwerkhof Torgau“ 

Das Ziel des eingebrachten Antrags ist es , die offizielle Anerkennung des erlittenen Unrechtes und die Abmilderung der Auswirkungen des Missbrauchs und der Misshandlungen durch z.B. die Einmalzahlung von nicht geleisteten Sozialversicherungsbeiträgen oder finanzielle Hilfen zur Überwindung von Folgeschäden (z.B. Traumatherapien) zu erreichen. Darüber hinaus soll eine finanzielle Unterstützung für die wissenschaftliche Aufarbeitung der Heimerziehung gewährt werden.

Der Besuch begann mit einer kurzen Erläuterung der wichtigsten Entwicklungsphasen des Antrages durch die Mitarbeiter des Abgeordnetenbüros Manfred Kolbe, gefolgt von einer kleinen Führung durch die  Räumlichkeiten des Bundestages. Nach dem Mittagessen fand eine Diskussion mit Herrn Richard Reinfeld, Referatsleiter für Gesellschaftspolitik im Bundesinnenministerium statt, mit dem die Gäste auf verschiedene Aspekte möglicher vorgeschlagener Entschädigungsleistungen eingingen. Anschließend ging es auf die Besuchertribüne des Plenums, wo die Gäste der Debatte der ersten Lesung des Antrages mit großen Interesse folgten.

Der Tag schloss mit einer informellen Diskussion Abgeordneten aus verschiedenen Fraktionen, Manfred Kolbe, Arnold Vaatz und Katharina Landgraf von der CDU/CSU Fraktion, Marlene Rupprecht von der SPD und Sibylle Laurischk von der FDP. Sie haben alle eine wesentliche Rolle in der Gestaltung des heutigen Antrages gespielt.  Die Gäste konnten ihnen ihre eigenen Erfahrungen berichten aber auch ihre Wünsche und Visionen für die Aufarbeitung und Wiedergutmachung darlegen.

Der nächste Schritt wird Ende des Monats getan, wenn Frau Beyler und Herr Weber als Sachverständiger vor dem zuständigen Ausschuss sprechen werden.

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