Der gemeinsame Zeitzeugenaufruf der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau und des Bundestagsabgeordneten Manfred Kolbe stoß bisher auf große Resonanz. Neben vielen Briefen, Anrufen und E-Mails von Betroffenen, sind auch immer mehr Presseanfragen zu beantworten. So auch am 01. April in Torgau bei einer Pressekonferenz für ARD, ZDF und Torgauer Zeitung.
Zunächst erläuterten die Vorsitzende der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau, Frau Gabriele Beyler und der Bundestagsabgeordnete Manfred Kolbe die Grundstrukturen des staatlichen Erziehungssystems in der DDR und erläuterten die Aufgabe des Geschlossenen Jugendwerkhofes Torgau darin. Immer mehr wurde dann aufgezeigt, dass die Misshandlung und der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in den Kinder- und Spezialheimem sowie den Jugendwerkhöfen keine Seltenheit war, sondern teilweise regelmäßig betrieben wurde.
Beyler und Kolbe versicherte vor der medialen Öffentlichkeit, dass diese Thematik umfassend aufgeklärt werden muss und auch in der Öffentlichkeit die damals inhaftierten Kinder und Jugendliche eine Stimme brauchen. Aus diesem Grund forderte Manfred Kolbe bereits die Teilnahme eines Vertreters der Gedenkstätte in Torgau am Runden Tisch gegen Kindesmissbrauch. Er hatte sich hierzu auch bereits an Bundesfamilienministerin Dr Schröder gewandt.