Am 26. Oktober folgte Peter Altmaier der Einladung des Stadtoberhauptes Dr. Manfred Wilde. Vor Ort wollte sich der Bundesumweltminister einen Einblick in die enormen Herausforderungen verschaffen, vor denen die Städte im Hinblick auf die Energiewende stehen. Die Loberstadt hat gute Vorraussetzung zur ökologischen Stromerzeugung - scheint doch hier die Sonne am meisten in Sachsen.
Delitzsch ist eine mit etwa 26 000 Einwohnern typische deutsche Kleinstadt, die modellhaft bereits Aufgaben der Energiewende seit 2005 bewältigte und stromenergieautark sei. Davon wollte sich nun auch Bundesumweltminister Altmaier ein Bild machen.
Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Manfred Kolbe und dem Landrat Michael Czupalla besichtigte er das Wohnquartier in der Halleschen Straße zum Thema Geotherme. Anschließend fuhr die ganze Delegation nach Selben, zur Besichtigung der Biogasanlage. Die Biogasanlage versorgt 21 Häuser und das Bürgerhaus in Selben. Die Kapazität beträgt rund 540 Kilowattstunden, die reichen aus, um ungefähr 1400 Wohneinheiten mit Strom zu versorgen.
Manfred Kolbe durfte sogar in dem ersten E-Mobil der Marke Mitsubishi
i-MIEV, welches die Stadt Delitzsch und die Technischen Werke Delitzsch (TWD) gemeinsam nutzen, mitfahren; und Kolbe war begeistert von dem kleinem Flitzer, der sehr geräuscharm und 130 km/h schnell ist.
Herr Gunter Haase der Geschäftsführer der TWD erklärte dem Abgeordneten, dass die TWD und die Stadt sich für das Projekt Sax-Mobility in der Region interessieren. Dabei werden Elektrofahrzeuge beschafft und Ladesäulen errichtet. Sachsen ist eine von acht Modellregionen im Rahmen des Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität der Bundesregierung.
Zum Schluss der Besichtigungstour zeigte sich Altmeier begeistert über die Stadt Delitzsch, die mit zwei Biomassekraftwerken, Fotovoltaik- und Geothermie-Anlagen an öffentlichen Gebäuden und Energiecontrollingsystem ein „ideales Labor, um zu studieren“, wie sich die Theorie in der Praxis darstellt.
Delitzsch ist für viele Kommunen von Deutschland Modellcharakter. Der Bundesumweltminister werde diese Erfahrungen nun auch am runden Tisch Energie- und Stromeffizienz einbringen.