Am Mittwoch, den 6. Juli 2011 hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages das Denkmalschutz-Sonderprogramm  II 2011 beschlossen. Dabei konnten auch drei nordsächsische Kulturgüter mit jeweils 35.000 EUR berücksichtigt werden, für die sich der lokale Bundestagsabgeordnete Manfred Kolbe (CDU) eingesetzt hatte. Im Einzelnen sind dies die Evangelische Kirche Löbnitz,  die St. Aegidien Kirche in Oschatz und der Großtrebener Ziegelringbrandofen.

Die Löbnitzer Kirche, deren Ursprünge auf das 13. Jahrhundert zurückzuführen sind, wird seit Jahren schrittweise restauriert und soll zu den geplanten Feierlichkeiten des 500-jährigen Reformationsjubiläum wieder vollständig hergestellt sein. Die Fortsetzung der Förderung der Sanierungsmaßnahmen beruht dabei auf Unterstützungen des Bundes seit 2008. Bisher wurden Zuschüsse aus den Denkmalschutz-Sonderprogrammen in Höhe von 123.000 EUR für die Kassettendecke der „Bilderbibel“ im Jahr 2008 und 24.000 EUR für die Restaurierung des historischen Patronatsstuhls gewährt. Die jetzt zugesprochene Förderung wird zur Restaurierung der Fassade und Entfernung des schädlichen und stillosen Zementputzes aus DDR-Zeiten und zur Aufbringung eines originaltreuen Putzes genutzt.

Der 1865 erbaute Ziegelringbrandofen in Großtreben ist mit seinen 12 Kammern und der zentralen Feuerstelle in dieser Bauart weltweit einzigartig und einer der Ältesten. Dieses technische Denkmal produzierte Lehmziegel bis ins Jahr 1971. Danach wurde es ohne Notsicherung leider dem Verfall preisgegeben. Die zugesagte Förderung soll zunächst die Notsicherung und damit auch die Erhaltung dieses historischen Gebäudes für die Nachwelt gewährleisten.

„Als Wahrzeichen“ der Stadt Oschatz blickt die Kirche „St. Aegidius“ auf  eine lange Geschichte zurück, die sich bis ins 11. Jahrhundert erstreckt. Aufgrund menschlicher und natürlicher Zerstörung musste die Kirche schon mehrmals neu aufgebaut werden. Der jetzige im neugotischen Stil aufgebaute Sakralbau ist von 1846 bis 1849 entstanden und seit Mitte der 1980er Jahre wird die St. Aegidien Kirche sehr aufwendigen saniert. Dank der Engagement des  Vereins „Rettet St. Aegidien“ wurde die Türmerstube und das Kirchenschiff, einschließlich der Orgel, sämtlicher Wände und Fußböden, das Inventar nebst Bleiglasfenstern und die Beleuchtung restauriert. Aus den am Mittwoch beschlossenen Fördermitteln sollen weiterhin das Dachtragewerk mit Schiffdecke und Dachreiter, insbesondere der Glockenstuhl saniert werden.

Bundestagsabgeordneter Manfred Kolbe (CDU): „Es freut mich, dass meine Kollegen im Haushaltsausschuss meiner Bitte nach weiterer Unterstützung für diese drei nordsächsischen Kulturdenkmäler zugestimmt haben. Diese Orte sind Monumente der deutschen Geschichte und Kultur, die wesentlich auch unsere Regionen prägen und es ist unsere Aufgabe weiterhin die Pflege und Erhaltung zu gewährleisten. In Anbetracht des bevorstehenden Reformationsjubiläums 2017 werde ich mich auch weiterhin mit den sehr engagierten zuständigen Vertretern vor Ort, für die Restaurierung der Kirchbauten aus der Zeit Luthers einsetzen.“


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